Kalle wie Pättche on Jött
Retten Sie bedrohte Wörter im Vorgebirgsplatt:
Werden Sie Wort-Pate: "Pättche on Jött!"
Wer weiß noch, was unter „Beeßlöfje“, „Berm“, „Bonnelöcker" oder „Bonnes“ zu verstehen ist, was „jäng“, „jau“, „jelömp“ oder „jramm“ bedeutet, worin der Unterschied zwischen „Schaaf“ und „Schauss“, „Schlau“ und „Schorn“ besteht?
Wahrscheinlich nur noch wenige, denn nicht nur zahlreiche Tier- und Pflanzenarten sind massiv vom Aussterben bedroht, sondern auch Wörter. Dies gilt sowohl für die Hochsprache als auch für den Dialekt, in unserem Fall das sog. Vorgebirgsplatt, also die Mundart, die - durchaus in markanten Variationen - in den Dörfern entlang des Höhenzuges zwischen Bonn und Brühl, aber auch noch in den übrigen Ortschaften der Stadt Bornheim und der Gemeinde Alfter und in angrenzenden Gebieten gesprochen wird.
Dabei geht die Bedrohung des Vorgebirgsplatts weniger vom Hochdeutschen aus, auch wenn anders als noch vor wenigen Jahrzehnten die meisten Bewohner unserer Region dieses in Familie und Öffentlichkeit als erste Sprache verwenden, als vielmehr vom rheinischen Dialekt, dem sog. Ripuarischen, selbst, das immer mehr seine lokale Prägung verliert und sich damit zu einem Einheitsrheinisch entwickelt.
Besonders unerfreulich ist hierbei die Verflachung und Verarmung, die vom massiven Wegfall allein dem Ripuarischen eigener Wörter herrührt. Wie oft wird etwa in den Kölner Karnevalsschlagern statt "jet" "wat" verwendet oder statt "ens" "mol" und damit ein lediglich dialektal eingefärbtes, auch über die Sichtweite des Domes hinaus verständliches "Kölsch" verbreitet.
Es gilt also, den Reichtum der lokalen Sprache wieder zu entdecken, nur noch selten verwendete Wörter zu retten und wiederzubeleben - Wörter, die keineswegs mit den Dingen, für die sie stehen, untergegangen und daher nur noch von philologischem Interesse sind, sondern die durchaus noch unserer heutigen Lebenswelt entsprechen, Wörter, die mit ihrer oft hintergründigen Semantik mehr und anderes auszudrücken vermögen als vergleichbare, lediglich mit rheinischem Akzent ausgesprochene Wörter des Hochdeutschen. Viele dieser Wörter spiegeln die Kulturgeschichte unserer Heimat wider, sind sie doch Überbleibsel der Sprachen der Kelten, Römer, Franken, Franzosen, Preußen u.s.w.
Wir präsentieren auf diesen Seiten eine "Rote Liste" solcher lebens- und liebenswerten Wörter, wie sie damals "os Pättche on os Jött" noch häufig verwendet haben und die es verdient hätten, wieder in die gesprochene Sprache des Vorgebirgsplatts, und darüber hinaus, übernommen zu werden. Es geht uns dabei aber nicht darum, ein Mundart-Lexikon zu erstellen - da gibt es umfangreicheres und besseres, etwa den "Neuen Kölnischen Sprachschatz" von Adam Wrede - als vielmehr darum, zum erneuten, lebendigen Gebrauch der Wörter anzuregen.
Sie können uns in diesem Anliegen unterstützen: Zum einen, indem Sie unsere Rote Liste mit Ihnen als bedroht erscheinenden Wörtern ergänzen, und zum anderen, indem Sie Wort-Patenschaften übernehmen. Bei der Übernahme einer solchen Patenschaft verpflichten Sie sich, das betreffende Wort wieder in Ihren aktiven Sprachschatz zu übernehmen und es bei passender - oder auch unpassender - Gelegenheit zu verwenden und so in das Bewusstsein der anderen Mundartsprecher zu bringen.
Damit Sie diese Patenschaft auch wirklich ernst nehmen, bitten wir um eine Schutzgebühr in Form einer Spende von 10,- € für unser gemeinnütziges Engagement für Geschichte und Brauchtum unserer Heimat. Wir werden Ihnen die entsprechende Konto-Nummer nach Anmeldung der Patenschaft zumailen. Sie erhalten dann als kleines Dankeschön eine schöne Urkunde über Ihre Patenschaft in Form einer pdf-Datei. Die Urkunde können Sie sich ausdrucken, rahmen und mit Stolz vorweisen.
Vor allem entdecken Sie die Freude, die es macht, den ganzen Reichtum unseres schönen Vorgebirgsplatts aktiv zu nutzen!
Übrigens kann man Patenschaften auch verschenken -
zu Geburtstagen, Namenstagen etc.!
Hier geht's zur Internetseite Heimatfreunde Roisdorf!
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