Rude Liss Pättche wearde Wie mer su säht! Verzällche Spröchelche Leedche Bei denne! Siggewies
Startseite

Startseite


Rude Liss Pättche wearde Wie mer su säht! Verzällche Spröchelche Leedche Bei denne! Siggewies

Dat semme! E-Poss Heimatfreunde Roisdorf e.V.

Erläuterungen

*

* Aufgezeichnet aus dem Munde des Volkes von H. Wacker, Lehrer an der höheren Bürgerschule zu Köln. Derselbe bemerkt zu den Liedern: „Im Jahre 1847 wurde ich in dem Dorfe Hemmerich an einem Maisonntag angenehm überrascht, als ich auf einem freien Platze die Mädchen des Dorfes um einen frischbelaubten Mai-(Buchen-)Busch, den Eine in der Mitte hielt, einen Kreis schließen sah, und, indem sie mit aneinandergeschlossenen Händen im Kreise herumgingen, eine Reihe von Liedern absingen hörte, die ganz den Charakter der alten gemüthvollen Volksweisen trugen. Ich beschloss sogleich, die Lieder für die „Völkerstimmen“ zu sammeln, aber das hatte seine großen Schwierigkeiten. Die Mädchen, an die ich mich wandte, erklärten scheu und verlegen, dass sie nicht alle Verse wüssten. Die älteren Frauen, denen ich eine genauere Kenntnis dieser Lieder zutraute, machten auch Umstände. Entlich half mir die beherztere Wirthstochter heraus. Sie lud eines Sonntags ihre Freundinnen zu sich ein; sie sangen mir die Lieder vor und sich gegenseitig ergänzend und berichtigend, brachten sie mehrer derselben so gut wie möglich zu Stande. Auf diese Weise habe ich von den sechs Mailiedern, womit der Mai begrüßt zu werden pflegt, drei niederzuschreiben vermocht. Gedankensprünge sind zwar der Volksweise eigen, aber namentlich in dem ersten Mailiede finden sich solche Lücken, das man dasselbe unmöglich für vollständig halten kann. Augenscheinlich sind Strophen, wie die 7te: „Der Mönch u. s. w.“ entweder später eingelegt, oder dieselben sind aus Liedern ältern Ursprungs. Letzteres ist wohl das Wahrscheinlichste. Was nun die Mundart anbetrifft, so ist zu bemerken, dass die hochdeutsche Sprache sich in diese Volkslieder bedeutend hineingemischt hat und von denselben nicht mehr abzusondern ist. Ich habe die Lieder ganz treu aus dem Munde der Mädchen aufgezeichnet. Übrigens möchten diese Lieder auch ursprünglich hochdeutsche Volkslieder sein. u. s. w.“

[1]

Buchenzweig, Buchenbusch und dergl. mit frischen jungen Blättern.

[2]

Busch, Wald.

[3]

stehen

[4]

steh auf.

[5]

bezieht sich auf den früheren Gebrauch der Burschen, an des Liebchens Haus (auch Dach) im Mai einen Maibusch zu befestigen.

[6]

stehe.

[7]

Flickwort, auch zur Verstärkung.

[8]

kühle.

[9]

Schiefern.

[10]

braun, bräunlich

[11]

schönes.

[12]

dessen.

[13]

Braut.

[14]

Kartümmelchen heiß eine Art kleiner Aprikosen, welche am Vorgebirge zwischen Köln und Bonn häufig in den freiliegenden Obstgärten gezogen werden.

[15]

pflückte

[16]

machte.

[17]

einen.

[18]

schenke.

[19]

komme.

[20]

auch.

[21]

Linde.

[22]

grün.

[23]

Laub, Blätter; in Bayern sagt man auch die „Lauber“ (Laba) für: die „Blätter“; engl. leaf, leaves.

[24]

Nacht.

[25]

stehe.

[26]

habe.

[27]

eher.

[28]

schau, guck.

[29]

wie.

[30]

verschleißen.

[31]

Stümpfe.

[32]

die meinigen.

[33]

unter.

[34]

schenken wir.

[35]

Männern.

[36]

gehen.

[37]

Jahre.

[38]

Kindchen.

[39]

Schließfenster, Fensterladen.

[40]

Top